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Die Arbeitnehmerüberlassung in Deutschland

In der heutigen dynamischen Wirtschaft ist Flexibilität entscheidend. Arbeitnehmerüberlassung, auch bekannt als Zeitarbeit oder Leiharbeit, bietet Unternehmen eine Möglichkeit, schnell und effizient auf Veränderungen am Markt oder im Personalbedarf zu reagieren. Aber was steckt eigentlich hinter dem Begriff, und welche rechtlichen Rahmenbedingungen müssen beachtet werden? In diesem Artikel beleuchten wir die Grundlagen und geben Unternehmenskunden wichtige Hinweise zur Arbeitnehmerüberlassung in Deutschland.


Was ist Arbeitnehmerüberlassung?


Arbeitnehmerüberlassung bezieht sich auf das Ausleihen von Arbeitnehmern durch ein Unternehmen (Verleiher) an ein anderes Unternehmen (Entleiher) für eine begrenzte Zeit. In diesem Fall bleibt das Arbeitsverhältnis zwischen dem Verleiher und dem Arbeitnehmer bestehen, jedoch erfolgt die tatsächliche Arbeitsleistung beim Entleiher.


Rechtlicher Rahmen


Die Arbeitnehmerüberlassung in Deutschland ist streng reguliert und unterliegt dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG). Das Gesetz sieht vor, dass Unternehmen, die Arbeitnehmer verleihen möchten, eine Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung benötigen. Zudem sind die Bedingungen wie Arbeitszeit, Entlohnung und Urlaubsanspruch in der Regel so zu gestalten, dass sie für den Leiharbeitnehmer nicht schlechter sind als die für einen vergleichbaren Mitarbeiter des Entleihers.


Wichtige Punkte zum AÜG:

  • Höchstüberlassungsdauer: Nach dem AÜG darf ein Arbeitnehmer nicht länger als 18 aufeinanderfolgende Monate an den gleichen Entleiher überlassen werden.

  • Gleichbehandlungsgrundsatz: Leiharbeitnehmer haben Anspruch auf die gleichen Arbeitsbedingungen – einschließlich des Arbeitsentgelts – wie vergleichbare Arbeitnehmer des Entleihers.

  • Keine Kettenüberlassung: Eine sogenannte "Kettenüberlassung", bei der ein Leiharbeitnehmer mehrmals ohne nennenswerte Unterbrechung an denselben Entleiher verliehen wird, ist unzulässig.


Vorteile der Arbeitnehmerüberlassung

  • Flexibilität: Schnelle Anpassung an Auftragslage und Marktbedingungen.

  • Kosteneffizienz: Reduzierung der Kosten für Personalrekrutierung.

  • Fachkräftemangel überbrücken: Spezialisierte Arbeitnehmer können für kurze Zeit eingestellt werden.


Risiken und Herausforderungen


Die Nichtbeachtung der rechtlichen Vorgaben kann erhebliche rechtliche Konsequenzen haben. Dazu gehören hohe Bußgelder und die Möglichkeit der Umdeutung des Arbeitsverhältnisses, wodurch der Leiharbeitnehmer als regulärer Arbeitnehmer des Entleihers angesehen werden könnte.


Fazit


Arbeitnehmerüberlassung ist ein leistungsfähiges Instrument für Unternehmen, um flexibel und effizient zu bleiben. Allerdings ist es unerlässlich, sich gründlich mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen. Bevor Sie den Schritt in die Arbeitnehmerüberlassung wagen, sollten Sie sich daher umfassend rechtlich beraten lassen.


Wir wir Ihnen helfen können


Sollten Sie Fragen haben oder eine individuelle Beratung wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Unsere Anwälte können Ihnen detaillierte Informationen und maßgeschneiderte Lösungen bieten.



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